Vielfalt als Schöpfungsprinzip

Leitthema zur VIA MUNDI Tagung 2022

Das Prinzip der Vielfalt ist uns aus der Biologie wohlbekannt. Vielfalt erhöht die Anpassungsfähigkeit biologischer Systeme an sich wandelnde Einflussfaktoren. Das am besten angepasste System entwickelt sich weiter. Was nicht ausreichend wandlungsfähig ist, bleibt auf der Strecke. In diesem hochdynamischen Prozess ist die Welt immer komplexer und differenzierter geworden. So entwickelt sich Leben. Und so haben wir uns entwickelt. Komplex, differenziert und in der Lage, diesem sich entwickelnden Leben den eigenen Stempel aufzudrücken. Wir greifen in einen sich ständig neu ausbalancierenden Prozess ein und sehen uns mit komplexen und weitreichenden Folgen unseres Eingreifens konfrontiert. Die Entwicklung des Klimas ist nur ein Beispiel dafür. Auch wir sind Teil eines Entwicklungsprozesses, der sich aus und in einer wundervollen Vielfalt entfaltet. Doch welchen Auslesekriterien sind wir unterworfen? Wer bezahlt den Preis? Wer bestimmt, was auf der Strecke bleibt? Und wohin soll die Entwicklung gehen? Liegt das in unserer Hand? Schnell wird aus Vielfalt Konkurrenz und letztlich Überlebenskampf. Die Überlebens-Konzepte sind vielfältig: Nationen sollen wieder „great“ werden, Wachstum um jeden Preis, Abschottung, Fundamentalismus, Radikalität jeder Couleur, auch multikulturelle Beliebigkeit oder pure Wissenschaftsgläubigkeit gehören dazu. Aber es gibt auch ein zunehmendes Umweltbewusstsein, Bemühungen um Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Menschenwürde, friedliches Miteinander der Völker und vieles mehr. Wer hat das richtige Konzept und wohin führt es uns? Sind wir überhaupt in der Lage, angemessen auf die Probleme zu reagieren, die wir uns selbst eingebrockt haben? Wer an die Klimadiskussion denkt, kann da Zweifel bekommen. Um überhaupt handlungsfähig zu werden, filtern wir in einem unbewussten Prozess ständig Wahrnehmung und Information nach vermeintlicher Relevanz. Dabei filtern wir das Meiste unbewusst heraus. Wie können wir so der Komplexität gerecht werden, die uns begegnet? Leben entfaltet sich in einer Komplexität, die unser rationales Fassungsvermögen übersteigt. Es entfaltet sich mit einer schöpferischen Kraft, die alle Vielfalt im Fluss des Lebens in einer alles übersteigenden Verbundenheit und Einheit formt. Nicht wir sind der Maßstab, sondern Teil eines gewaltigen Schöpfungsprozesses, dem wir uns staunend und mit einer gewissen Demut anvertrauen dürfen. Wie weit wir diesen Gesetzen des Lebens gerecht werden, wird unsere Zukunft bestimmen.

Infos zur Tagung 2022

Organisation und Anmeldung

Bildnachweis: www.bildungsforum-kloster-untermarchtal.de

Tagungsvorträge

Referate und Referenten

Dr. Lale Akgün

Dr. Lale Akgün, Dipl. Psychologin und Autorin - z.Zt. Senior Fellow an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Geb. am 17.09.1953 in Istanbul, ist approbierte Psychotherapeutin und Autorin mehrerer Bücher zum Thema Islam und Integration. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Hüzün…das heißt Sehnsucht – wie wir Deutsche wurden und Türken blieben“.
Sie saß zwei Legislaturperioden für den Kölner Süden im Deutschen Bundestag und war dort für die Themen Europa und Innenpolitik zuständig, außerdem islampolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Sie ist eine fundierte Kennerin der islamischen Szene in Deutschland und hat dazu zwei Bücher veröffentlicht. „Aufstand der Kopftuchmädchen“ (2011) und „Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime“ (2018).
Lale Akgün hat in Marburg/Lahn Medizin, Psychologie und Völkerkunde studiert. Sie ist verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter. Sie lebt seit über 40 Jahren in Köln. Webseite: www.laleakguen.de

Das mystische Gesicht des Islam
Mit dem Islam verbindet man meistens den orthodoxen Islam mit seinen Ritualen. Fragt man orthodoxe Muslime, was für sie den Islam ausmacht, betonen sie die fünf Säulen des Islams als Richtschnur für ihr Leben. (Glaubensbekenntnis, das fünfmalige tägliche Gebet, die Armenabgabe, das Fasten während des Ramadan und die Wallfahrt nach Mekka).
Doch jenseits dieser Vorstellungen gibt es auch mystische Auslegungen des Islams, die vor allem die Liebe zu Gott in den Mittelpunkt ihres Glaubens stellen. Eine dieser Islamauslegungen ist die des Bektaschi-Ordens, der auf den Mystiker Haci Bektas Veli zurückgeht. Dieses Islamverständnis, dass auf eine 800-jährige Tradition zurückblickt, hat in den Traditionen Anatoliens und des Balkan tiefe Spuren hiterlassen, die noch heute zu spüren sind.
In diesem Vortrag soll anhand der Bektaschi das mystische Gesicht des Islam dargestellt werden.

Christian Hackbarth-Johnson

Ev. Theologe, Religionswissenschaftler, Zen- und Yogapraxis seit 1985 bei Michael von Brück und anderen LehrerInnen, 1993 Lehrbeauftragung für Zen von Michael von Brück, Yogalehrerausbildung  in der Tradition von T. Krishnamacharya bei R. Sriram 2001-2004. Kurstätigkeit seit 1994. 2016-2019 Forschungsprojekt zur interreligiösen Biographie von Bettina Bäumer an der Universität Salzburg. 2. Vorsitzender bei Via Mundi e.V.
Siehe auch www.hackbarth-johnson.de

Gott, Selbst und Nicht-Selbst. Vielfalt und Einheit der Religionen und religiöser Erfahrung.
In den verschiedenen religiösen Traditionen findet sich eine große Vielfalt religiöser Erfahrungen. Früher hat man mehr die Unterschiede gesehen, heute, nach 150 Jahren religionswissenschaftlicher Forschung und interreligiösen Dialogs stechen mehr die strukturellen Ähnlichkeiten ins Auge. Die amerikanische christliche Mystikerin Bernadette Roberts, bekannt durch ihr Buch über ihre Erfahrung des „Nicht-Selbst“, erkennt in ihrem eigenen Erfahrungsweg eine „Re-kapitulation“ der religiösen Erfahrungen der Menschheit und sieht in allen verschiedene Offenbarungen des einen Gottes bzw. des einen Göttlichen, die sich nicht ausschließen, sondern ergänzen.

Dr. Klaus & Elke Esser

Klaus ist Diplompsychologe und hat an der FU Berlin zur Kognitionspsychologie geforscht, gelehrt und promoviert. Er ist Gründer und Geschäftsführer eines ganzheitlichen Nachhilfeinstituts, das er gemeinsam mit Elke leitet, und von Varda Hasselmann ausgebildeter Matrixcoach.
Elke ist Körper‐, Trauma‐und Paarpsychotherapeutin in eigener Praxis (https://koerpertherapie-elke-esser.de) und von Varda und Linde Hasselmann in medialer Klientenberatung ausgebildet.
Elke und Klaus sind seit über 30 Jahren verheiratet und haben drei erwachsene Töchter. Sie arbeiten seit langem in therapeutischem und pädagogischem Rahmen mit Einzelnen und Gruppen und seit einigen Jahren auch als Trancemedien und mediale Berater. Die Auseinandersetzung mit spirituellen Impulsen und deren Umsetzung stand von Beginn an im Zentrum ihrer Beziehung. Seit 2018 haben sie medialen Kontakt zur transpersonalen Wesenheit der „Sternengucker“, mit der sie Aspekte der von Varda Hasselmann, Frank Schmolke und der „Quelle“ veröffentlichten Seelenlehre in medialer Forschungsarbeit vertiefen. 
Eine Veröffentlichung zum Thema der Seelenwege ist in Vorbereitung (www.pleromaris.de).

Vielfalt als zentraler Motor von Entwicklung: Die Seelenlehre (nach Hasselmann/Schmolke) gibt Antworten aus einer neuen Perspektive.
Aus Sicht der Seelenlehre geht es der menschlichen Seele auf ihrer Inkarnationsreise einzig um Entwicklung. Seelische Entwicklung geschieht durch Erfahrungen im inkarnierten Zustand. Je vielfältiger die Erfahrungen sind, die eine Seele machen kann, umso mehr Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich ihr. So können auch für uns leidvolle Erfahrungen seelisch durchaus gewollt sein, wenn sie der eigenen seelischen Entwicklung dienen. Um möglichst vielfältige Erfahrungen sammeln zu können, entscheidet sich die Seele, sich mit immer wieder neuer seelischer Struktur dem Erdenleben in möglichst unterschiedlichen Zusammenhängen zu stellen. So sind die Variationsmöglichkeiten für Erfahrungen schier unendlich.

Johanna Schumm

M.Sc. Psychologin, geb. am 12.09.1992, lebt in Dresden 
2011-2015: B.A. - Gymnasiallehramt katholische Theologie und Anglistik/Amerikanistik (Katholische Universität Eichstätt)
2015-2017: B.A. Erziehungswissenschaft (Universität Regensburg)
2017-2019: B.Sc. Psychologie (Technische Universität Dresden)
2019-2022: M.Sc. Psychologie (Technische Universität Dresden)
Seit 2022 Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin an der ZIST Akademie für Psychotherapie
Seit 2018 psychotherapeutische Arbeit mit Menschen mit chronischen Schmerzen in einem interdisziplinären Team am Universitätsklinikum Dresden

Das Selbst in der Vielfalt des Seins erkennen.
Wie er-lebe ich mich selbst in dieser hoch technologisierten und vernetzten Welt? Wo und wann finde ich Zeit-Räume mit mir selbst in Kontakt zu treten? Welche Rolle spiele ich in dieser unendlich großen Vielfalt? Wie kann ich Hier und Jetzt schöpferisch tätig werden?
Wir begeben uns gemeinsam auf eine persönliche Reise nach Innen. Dabei werden wir der Psychologie, Philosophie, Religion und Mystik, aber vor allem uns selbst, begegnen. Und womöglich gelangen wir gerade durch das bewusste Er-Leben der Vielfalt allen Seins auf unseren Weg zur Selbsterkenntnis: Denn „in allem findest du dich wieder.“ (Albert Schweitzer).

Dr. Andreas Weber

Biologe, Biosemiotiker, Philosoph und Publizist

Das Eine und das Viele. Individuierung als Schöpfungsprinzip.
Die Wirklichkeit durchzieht eine Spannung, die wir als die Spannung des Lebendigen, seine Beglückung und seine Tragik seit unserer Geburt am eigenen Leib erfahren. Das Eine verausgabt sich in die Einzelnen – vom Atom bis zum individuellen Lebewesen. Wir einzelnen streben danach, einander zu finden, zu durchdringen, und zu verwandeln. Das Einzelne ist das Eine, aber in einer vorübergehenden, verletzlichen Form, die in ihre Sterblichkeit einwilligen muss, um durch sich das Ganze wieder neu zu verwirklichen. 

Dr. Joachim Schmerbeck

1965 Geburt in Buchen (Odw), 1985 Abitur am LMG Varel (Niedersachsen), 1988 Gärtnergeselle, 1992 Erste Tätigkeit in Indien, 1995 Diplom in Forstwissenschaft, LMU München, 1998 Forstassessor Forstverwaltung BaWü, 2002 Promotion (Mensch und Wald in Südindien), bis 2009 Verschiedene Positionen in Lehre und Forschung in Deutschland und Indien, bis 2015 Associate Professor an der Teri School of Advanced Studies, Neu Delhi, bis 2020 Leitung eines GIZ Forstprojekts im Himalaya, seit 2021 Freischaffender Wissenschaftler.

Natur, Evolution und wir: Über die Rolle der Vielfalt in der Evolution des Lebens.
Ohne Vielfalt geht es nicht. Ohne Vielfalt würde die Natur nicht in Erscheinung treten. Biologisches Leben wäre nicht möglich. Ein der Natur inhärenter Drang zur ständigen Vervielfältigung bringt immer neue Optionen hervor, die auf sich ständige ändernde Umweltbedingen treffen. Beide bedingen einander, bringen einander hervor. Dies erlaubt dem Leben nicht nur gerade so über die Runden zu kommen, sondern eine unendliche Vielfalt an Erscheinungsformen und Interaktionen aufzubauen. Störungen sind kein Hindernis, sondern Herausforderungen und Quelle neuer Formen. Vielfalt passiert, trägt, Zerstörtes entsteht neu, entwickelt sich immer schneller - die Handschrift der Schöpfung.

Wir Menschen sind Teil dieses Ganzen und unterliegen denselben Prinzipien. Aber wir erweitern sie. Was mit uns in die Welt kommt, hat die Natur in der gesamten Erdgeschichte noch nie hervorgebracht: Bewusstsein. Ein bewusster Umgang, ein bewusstes Gestalten der Rolle der Vielfalt in der Evolution ist möglich. Mit Scheitern, Störungen, Schmerzen und Freuden sind wir dabei die Evolution des Lebens weiterzuführen.

Gruppen

vertiefende Begegnungen
Ein besonders wichtiges Element unserer Via Mundi-Tagungen sind die Gruppen. Sie sollen ermöglichen, einander im kleinen Kreis zu begegnen, sich miteinander auszutauschen und den persönlichen Bezug zum Tagungsthema vertiefen. Neben Gruppen, bei denen der Schwerpunkt auf dem Gespräch liegt, gibt es kreative Gruppen, die einen anderen Zugang zum Tagungsthema anbieten. Hier sollen wichtige Aspekte, die sich über das Gespräch weniger erschließen, erfahrbar und erlebbar werden.

Die Gesprächsgruppen werden von einem Moderator geleitet. Er kann der Gruppe einen Themenschwerpunkt anbieten, ist für einen guten Umgang miteinander und für die Gesprächskultur zuständig und sorgt dafür, dass sich die Gruppe nicht in Belanglosigkeiten verliert. Die Inhalte und die Gestaltung des Gruppenlebens können die Teilnehmer nach ihren Wünschen und Bedürfnissen selbst entwickeln.

Die Wandergruppe verbindet Bewegung, Naturerleben und Gespräche.

Die kreativen Gruppen: Die Leiter dieser Gruppen sind für ihre Themen besonders qualifiziert und bieten Gruppen nach ihren eigenen Konzepten an.

Christian Hackbarth-Johnson

Ev. Theologe, Religionswissenschaftler, Zen- und Yogapraxis seit 1985 bei Michael von Brück und anderen LehrerInnen, 1993 Lehrbeauftragung für Zen von Michael von Brück, Yogalehrerausbildung  in der Tradition von T. Krishnamacharya bei R. Sriram 2001-2004. Kurstätigkeit seit 1994. 2016-2019 Forschungsprojekt zur interreligiösen Biographie von Bettina Bäumer an der Universität Salzburg. 2. Vorsitzender bei Via Mundi e.V.
Siehe auch www.hackbarth-johnson.de

Morgengruppe: Kontemplation
Nach einigen Körperübungen zum Wachwerden sitzen wir ca. 25 Min. in der Stille. Den Abschluss bilden ein kurzer biblischer Impuls (Losung mit kurzer Auslegung) und ein gemeinsam gesungenes Lied.
Nachmittagsgruppe: Stille und Gespräch

Laurie Johnson

Masseurin, HP für Psychotherapie Dachau. Webseite: www.lauriejohnson.de

Ankommen: Spüren und Erleben in der Natur und in den inneren Welten
Wir wollen mit inneren Reisen, Klang, Bewegung und Rituale bei uns selber ankommen. Durch die Ruhe und Zentrierung können wir besser die Eindrücke und Anregungen von den Vorträgen und Begegnungen aufnehmen und wahrnehmen, welche für uns besonders hilfreich und sinngebend sind.
Gemeinsamer Workshop mit Ursula Reips-Ouahid.

Ursula Reips-Ouahid

Ausbildung zur Erzieherin. Berufstätigkeit in verschiedenen Arbeitsfeldern und alternativen Projekten wie Mitgründung einer Jugendwohngemeinschaft für Jugendliche aus schwierigen Lebenssituationen...
Mitgründung eines Waldkindergartens, Weiterbildung in Systemischer Beratung und. Betreuung und Begleitung von internationalen, jugendl., behinderten, psychisch erkrankten und/oder drogenabhängigen Müttern und ihren Kindern in einem Mutter-Kind Haus. Weiterbildung in Wildnispädagogik.
Seit Mitte 2011 lebt und arbeitet sie im Modell-und Gemeinschaftsprojekt für nachhaltiges Leben im „Ökodorf Sieben Linden“ in Sachsen-Anhalt. Dort koordiniert sie den Seminar-und Gästebereich, bietet Frauenkreise an und lebt am „Kraftort Globolo“, der als runder Garten, durch seine besonderen geomantischen Gegebenheiten der Heilung, Meditation, Besinnung und der Naturverbindung dient.

Ankommen: Spüren und Erleben in der Natur und in den inneren Welten
Wir wollen mit inneren Reisen, Klang, Bewegung und Rituale bei uns selber ankommen. Durch die Ruhe und Zentrierung können wir besser die Eindrücke und Anregungen von den Vorträgen und Begegnungen aufnehmen und wahrnehmen, welche für uns besonders hilfreich und sinngebend sind.
Gemeinsamer Workshop mit Laurie Johnson.

Uschi Laar

Harfenistin, Komponistin, Leiterin des Instituts für Harfe und Musikheilkunde

Seelisches und körperliches Gesunden durch Musik
Laut vieler Forschungen der vergangenen Jahren kann Musik die Gesundheit maßgeblich positiv beeinflussen. In den letzten Jahren hat sie vermehrt Einzug in Krankenhäuser und soziale Einrichtungen gefunden und nimmt eine wichtige Stellung in der Rekonvaleszenz ein. Warum welche Musik wie auf uns wirken kann - auch in der Eigenanwendung - können die TeilnehmerInnen in diesem Workshop in Theorie und Praxis erfahren.

Dr. Klaus & Elke Esser

Dipl. Psychologe und Trauma- und Paarpsychotherapeutin (siehe oben)

Frage deine Seele. Ein Erfahrungsnachmittag.
Kontakt zu den inneren Stimmen zu finden ist einfacher als gemeinhin angenommen wird – auch zur Stimme der eigenen Seele. Es bedarf lediglich etwas Entspannung, Offenheit und der Bereitschaft sich überraschen zu lassen, was auf eine gestellte Frage aus dem eigenen Inneren als Antwort zum Vorschein kommen mag.
Nachmittagsgruppe mit Einführung und praktischen Übungen. Nur am Freitag.

Stephan Schumm

Stephan Schumm ist niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Regulationsmedizin und Vorsitzender von Via Mundi. Die erweiterte Wahrnehmung begleitet ihn seit vielen Jahren.

Die Vielfalt der Wahrnehmungen
Wahrnehmung funktioniert über unsere fünf Sinne. - Doch was ist mit Intuition, unserem Bauchgefühl, Ahnungen, inneren Bildern und Träumen, aber auch mit Wahrnehmungen aus Systemaufstellungen, die sich später als zutreffend erweisen? Was ist, wenn wir geliebte Verstorbene spüren oder Erinnerungen kommen, die nicht in unsere Zeit passen?
In der Gruppe wollen wir uns austauschen, welche Erfahrungen uns bewegt haben, auch über solche, über die wir sonst nicht sprechen, weil wir fürchten belächelt zu werden.

Angelika Schumm

ist niedergelassene Ärztin mit Schwerpunkt Psychotherapie und Homöopathie. - Sie arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Einzel- und Gruppentherapie. Einbeziehung von Elementen aus Meditation und Tanz zur Unterstützung von Zentrierung und Körperbewusstsein. Drehmeditation u. Sakraler Tanz (nach M. G. Wosien) sowohl als fortlaufende Kurse als auch Tagesseminare. -  „Tanz als spirituelle Erfahrung – Tanz als Meditation“ (In „Spiritualität der Zukunft“. Hrsg.: M.Rötting u. C. Hackbarth-Johnson, 2019 EOS, St. Ottilien)

Leichtigkeit des Seins - Die Drehmeditation der Mevlevi-Derwische
Bei einer Begegnung eines franziskanischen Mönches mit einem Mevlevi Derwisch in deren Kloster erwiderte der älteste Derwisch auf die Nachfrage des Mönches nach den Regeln:
Armut, nichts besitzen, auf dass uns nichts belaste, auf dass wir uns Gott nähern auf blühendem Pfad. Lachen, Tanz und Freude sind die drei Erzengel, die uns dabei geleiten." ...
"Wenn ihr Gott rufen wollt, was für einen Namen gebt ihr ihm?‘ fragte der Abbé.
"Gott hat keinen Namen – Gott ist frei – Nicht Allah: Ach – werde ich ihn rufen." ...
Ein Derwisch begann über den Tanz zu sprechen:
"Wenn ich nicht tanzen kann, kann ich nicht beten …
Die Engel sprechen durch den Tanz zu Gott…
Tanzen löscht das Ich aus – wenn das Ich erstorben ist gibt es kein Hindernis, sich mit Gott zu vereinen."
(Aus: Nikos Kazantzakis, Rechenschaft vor El Greco)
In mehreren Übungseinheiten werden wir uns der Gebetspraxis der Mevlevi Derwische – dem meditativen Drehen – annähern, im Bewusstsein des namenlosen Gottes und durch die Erfahrung der Gottesbegegnung im Herzen:
"Gott, du tanzt in meiner Brust verborgen, da wo dich keiner sieht.
Manchmal aber sehe ich dich und aus dieser Schau erblüht mein Gebet." (Rumi 1207-1273

Christoph Schumm

Jahrgang 1960, geb. in Bamberg und aufgewachsen in der Nähe von Bamberg. Medizinstudium in Würzburg und Lübek. Seit 1991 als Hausarzt mit Schwerpunkt auf Komlementärmedizin in Scheßlitz tätig. Verheiratet 3 Kinder, im Vorstand von Via Mundi e.V. tätig.

Wandern
In der Wandergruppe möchten wir Bewegung im Freien mit dem Gemeinschaftserlebnis, guten Gesprächen und dem spirituellen Naturerlebnis verbinden. Der Gruppenleiter hat häufig ein interessantes Buch zum Tagungsthema im Rucksack, aus dem er in den Pausen vorliest.
Festes Schuhwerk und Regenkleidung erwünscht.